Geschichtliches

Natur

1. Geographie, Geologie, Hydrologie

Naturräumlich gehört die Landschaft um Schlabendorf dem Lausitzer Becken- und Heideland und dessen Haupteinheit „Luckau-Calauer Becken und Platten" an.

Um die gegenwärtige Oberflächenbeschaffenheit zu verstehen, bedarf es eines zeitlichen Rückblickes bis in das Eiszeitalter (Pleistozăn) vor etwa 200 000 Jahren. Im Warthe-Stadial der Saale-Kaltzeit waren Gletschermas- sen mit einer Höhe von nahezu 1 000 m aus der Nordpolarregion bis in un- seren Raum vorgestoßen. Sie kamen infolge Aufschüttung von Geschieben im Raum Wüstermarke, Walddrehna, Weißack, Gahro, Crinitz, Werchow zum Stillstand und hinterließen dort als ehemalige Eisrandlage die Endmo- räne, den Niederlausitzer Landrücken mit Höhen zwischen 100 bis 160 m NN (Wachtberg in der Rochauer Heide 158 m, Brautberg bei Gollmitz 158 m, Kesselberg bei Cabel 160 m). Ihm liegt nördlich vorgelagert als Pro- dukt der Abschmelzphase des Eises ein west-ost-gestrecktes Becken mit Hö- hen um 60 m NN. An seiner Oberfläche lagern lehmige Sand-, Lehm- und Tonböden. In nordöstlicher Richtung erheben sich aus diesem Becken plat- tenförmig Hochflächen bis zu 80 m NN und darüber. Sie sind als Grundmo- ränenreste zu verstehen. Ihre Böden sind sandig-kiesig, tragen aber stellen- weise auch Geschiebemergeldecken. Die Zergliederung der Platten zwischen Becken und dem genetisch jüngeren Baruther Urstromtal, hier in Gestalt des Oberspreewaldes, steht in Zusammenhang mit der Richtung mehrerer Fließe, die im Süden des Gebietes an den Hängen des Endmoränenzuges und in seinem Vorland entspringen und nordostwärts dem Urstromtal zu- streben. Zwischen Dubener und Tornower Platte grub die Wudritz (nso. wudra Fischotter, daher auch Ottergraben, in Schlabendorf aber stets nur „Das Fließ" genannt) ihr Bachtal, zwischen Tornower und Bischdorfer Platte der Bathower Bach/Dobra. Aber auch die Tornower Platte wurde durch die Schrake nochmals zerschnitten.  

Schlabendorf liegt aus geomorphologischer Sicht im Wudritztal, am Südwestrand des westlichen Teils der Tornower Platte. Seine Gemarkung er- streckt sich zwischen 59 m NN im Norden (bei der sog. „Trift" an der Wud- ritz südlich des ehemaligen Dorfes Stoßdorf, 1963/64 geräumt, heute Berg- baugelände) und 68 m NN im Süden (südlich der sog. „Kleinen Heide" west- lich Zinnitz). In den tieferen Lagen, im flachen Wudritztal südlich der Orts- lage in Richtung Presenchen und Pademack und nördlich in Richtung Stoß- dorf im sog. „Zogrow" (auch Zogoro, nso. hinter dem Berg) und Unter Stoßdorf sowie in mehreren größeren Senken ist es in der Nacheiszeit (Ho- lozān) zur Ausbildung organischer Naßböden gekommen. Solche Senken sind der ehemalige „Große Teich" (nicht zu verwechseln mit dem Gr. Teich" südwestlich Presenchen) und der „Große Brand" zwischen Schlaben dorf und Garrenchen sowie „Beim Spring" 1,5 km westlich Presenchen.

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